Endlich ist es so weit, der lang ersehnte Sommerurlaub steht vor der Tür! Die Koffer sind gepackt, das Auto ist beladen (mehr dazu in Teil 1) und die Familie blickt voller Spannung auf das bevorstehende Abenteuer. Doch kaum ist man unterwegs, ertönt von der Rücksitzbank die Standardfrage: „Wann sind wir endlich da?“. Ein Satz, der vielen Eltern auf der Fahrt in den Urlaub sämtliche Nerven raubt. Dabei muss es gar nicht so weit kommen: Reisen mit Kindern kann auch Spaß machen – solange diese ausgeschlafen und gut gelaunt sind, keine Langeweile aufkommt, Hitze und Staus das Gemüt der kleinen Beifahrer nicht überstrapazieren und das Stillsitzen nicht zur Geduldsprobe wird. MobileKids gibt wertvolle Tipps, wie sich die Fahrt in den Urlaub so stressfrei wie möglich gestalten lässt.
Gute Vorbereitung ist das A und O
Längere Autofahrten erfordern eine sorgfältige Vorbereitung. Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ist bequeme Kleidung von großer Bedeutung. Luftige und schweißabsorbierende Stoffe sorgen für Komfort, während enge Kleidung vermieden werden sollte. Beim Reiseproviant, an dem nicht gespart werden sollte, ist es ratsam, leichtes und nicht krümelndes Essen wie Apfelschnitze oder Müsliriegel einzupacken. Auf übermäßigen Zuckerkonsum sollte verzichtet werden, da dieser die Kinder unnötig munter macht. Wasser und kalter Tee in wiederverschließbaren Flaschen sind gute Durstlöscher, während kohlensäurehaltige oder heiße Getränke lieber zuhause bleiben sollten. Ein Spuckbeutel kann hilfreich sein, falls die Reiseaufregung zu Magenproblemen führt.
Damit die Fahrt für die Kinder angenehm und sicher bleibt, ist es wichtig, sie vor der Sonne zu schützen. Eltern sollten deshalb unbedingt Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor auf die empfindliche Haut des Nachwuchses auftragen. Auch sollte daran gedacht werden, einen Sonnenschutz an den Fenstern des Fahrzeugs anzubringen, um die direkte Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sind Spielsachen ein gutes Mittel, um die jüngsten Mitfahrer bei Laune zu halten. Auch Gesellschaftsspiele, die ohne viel Zubehör auf der Rückbank gespielt werden können, sind geeignet. Hörbücher bieten ebenfalls eine angenehme Ablenkung während der anstrengenden Autofahrt.
Kleine Spielchen, die die Zeit verkürzen, sind bei Kindern immer willkommen. Insbesondere Fantasiespiele, die keinerlei Zubehör erfordern, sind eine gute Möglichkeit, die Vorstellungskraft der Kinder zu fördern. Spiele, bei denen man nach draußen schaut, sind besonders geeignet, um Übelkeit beim Autofahren vorzubeugen. MobileKids hat einige altersgerechte Optionen zusammengetragen:
Kindergartenkinder:
- Entdeckerexpedition: Wer entdeckt als erstes ein blaues Abzweigungsschild, ein gelbes Auto, einen Blitzer oder ein Tier am Straßenrand?
- Rätselhafte Bekanntschaften: Die Eltern beschreiben eine Person oder eine Figur, die die Kinder kennen, und lassen sie raten, um wen es sich handelt.
- Wortkettenzauber: Los geht es mit einem zusammengesetzten Wort, der nächste muss den zweiten Wortteil zum ersten machen und ein neues Wort anhängen. Zum Beispiel: Landkarte – Kartenhaus – Haustür – Türglocke – Glockenturm und so weiter.
Schulkinder:
- Farbenzählmeister: Jeder Spieler bekommt eine Farbe zugeteilt. Nun geht es darum, wer in zehn Minuten die meisten Autos seiner Farbe zählt.
- Nummernknacker: Wer entdeckt die meisten Schnapszahlen, wer bildet aus den Buchstaben der Autokennzeichen am schnellsten ein Wort und wer weiß, woher die anderen Autos kommen? Vielleicht fällt manchem ja auch zum Städtekennzeichen sofort ein Land ein (aus S für Stuttgart wird dann Spanien).
Fantasiegeschichten:
- Die Eltern bieten ihren Kindern ein Gerüst für eine Geschichte und lassen der Vorstellungskraft freien Lauf. Ein einfacher Satz wie beispielsweise „Es war einmal ein kleines Mädchen, das allein im Wald unterwegs war, als plötzlich …“ genügt bereits, um eine abenteuerliche Erzählung zu starten.
Quelle: ADAC
Für die Fahrsicherheit während der Reise mit Kindern ist es wichtig, sie stets im Auge zu behalten, ohne sich zu sehr vom Verkehrsgeschehen ablenken zu lassen. Besonders praktisch ist es, wenn zwei Erwachsene im Auto mitfahren. Dabei kann eine Person während der Fahrt auf die Rückbank wechseln und dort die Kinderbetreuung übernehmen, ohne sich dabei unbequem verrenken zu müssen. Alternativ empfiehlt sich die Montage eines zweiten Innenspiegels, um das Verhalten der Kinder im Blick behalten zu können. Darüber hinaus sollte der Fahrer nicht vergessen, dass auch er von den Kindern beobachtet wird. Durch vorausschauendes Fahren, Rücksichtnahme und freundliche Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern gelingt es, ein gutes Vorbild zu sein und die eigenen Kinder zu verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern zu erziehen.
Pausen als Wohltat für Fahrer und Mitfahrer
Bei Reisen mit Kindern empfiehlt es sich, die Tagesstrecke zu begrenzen. Alle Kinder sind unterschiedlich und je nach Alter kann man ihnen unterschiedlich viel zumuten, ein Richtwert wäre jedoch 500 Kilometer. Zusätzlich ist es ratsam, regelmäßig Pausen einzulegen, um die Verkehrssicherheit auf längeren Autofahrten zu gewährleisten. Kinder sollten etwa alle eineinhalb Stunden für kurze Zeit aus dem Kindersitz genommen werden, da das ständige Sitzen ihrem natürlichen Bewegungsdrang entgegenwirkt. Eine gute Möglichkeit, lästige Suchen nach geeigneten Raststätten mit Kinderspielplätzen zu vermeiden, besteht darin, die Pausen bereits im Voraus bei der Zeit- und Streckenplanung festzulegen.
Mit sorgfältiger Vorbereitung, Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kinder und regelmäßigen Pausen wird die Autofahrt zum stressfreien Erlebnis. Indem die Bedürfnisse der kleinen Mitfahrer berücksichtigt werden, gelingt es, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. So können alle beteiligten den Weg zum Urlaubsziel genießen und wertvolle Erinnerungen mit der ganzen Familie schaffen.